Das regnerische Wetter und die vielen Versammlungen zur Kandidatenaufstellung in den letzten Wochen forderten zwar ein wenig Tribut, aber dennoch versammelten sich zahlreiche engagierte Mitglieder der Hamelner CDU zur Beratung des Wahlprogramms. Das abschließende Votum fiel einstimmig aus.
Im Rahmen des Abends stellte Landratskandidat und Hamelner CDU-Mitglied
Dr. Stephan Walter in einer kämpferischen Rede nochmal deutlich heraus, warum er am 11. September den bisherigen Amtsinhaber als Verwaltungschef im Kreishaus ablösen möchte. Nicht weil es ihm um Amt und Ehren geht, sondern um den Landkreis. "Hameln-Pyrmont kann mehr, wenn es richtig regiert wird."
In seiner Rede unterstrich Walter die klare Positionierung zur vieldiskutierten Bahntrasse durch den Landkreis. "Einen Ausbau der Strecke und einen Anstieg des Bahnverkehrs, die beide zu keiner erkennbaren Verbesserung für den Kreis führen, lehnen wir ab." Zwar stehe ein solcher Ausbau nicht mal ansatzweise in einem überschaubaren Zeitrahmen an, aber es gelte frühzeitig seinen Standpunkt im Interesse der Region klarzustellen.
Hameln-Pyrmont müsse seine Chancen zum Beispiel auch bei der Prüfung einer Anbindung an den Großraumverkehr, sowie beim anstehenden Atomausstieg nutzen. Es gehe nicht nur um den weiteren Ausbau der im Kreis bereits starken erneuerbaren Energien wie Wind, Wasser und Biomasse, sondern auch darum, den Arbeitnehmern des KKW Grohnde und ihren Familien Zukunftsperspektiven zu bieten. "Dies wird ein wichtiger Punkt meiner Politik der Wirtschaftsförderung sein," so Walter.
Speziell lobte er die allein das Staatswohl und nicht die Wählerstimmen im Blick habende Entscheidung der Kanzlerin. Er wisse zwar um viel Kritik um den Ausstieg, halte ihn aber für die richtige Entscheidung unter veränderten Bedingungen. Einen ähnlichen Mut, einen klaren Schnitt zu machen im Blick auf das Gemeinwohl, traue er nur wenigen zu. Gewiss aber nicht dem jetzigen Landrat Butte, der sich um nichts wirkliches Wichtiges kümmere. "Er redet ja nicht mal mit seinen Amtskollegen in Schaumburg oder Holzminden". Und das obwohl interkommunale Zusammenarbeit und eventuelle Fusionen drängende Themen seien.
Die Christdemokraten der Stadt Hameln diskutierten im Anschluss der Rede noch intensiv mit dem Kandidaten und sagten ihm ihre volle Unterstützung zu. "Es macht Spaß mit Ihnen Wahlkampf zu machen," fasste der Vorsitzende
Michael Vietz zusammen. "Und es wird Spaß machen, mit Ihnen zu gewinnen."
In seinem Bericht konzentrierte sich Michael Vietz auf die Einstimmung zur Kommunalwahl und die Festlegung der Marschrichtung. "Wir wollen den Wechsel für Hameln. Wir wollen Hameln besser machen." Dabei hob er die Kernthemen hervor, für die es sich zu kämpfen lohnt.
Schwerpunkte setzt die Hamelner CDU bei einer besseren Bürgerbeteiligung, die sich nicht nur auf den Ruf nach Bürgerentscheiden beschränken dürfe, auf die weitere Stärkung Hamelns als Bildungszentrum des Weserberglandes, sowie auf eine solide Finanz- und Haushaltspolitik in zugegeben schwierigen Rahmenbedingungen.
Dem derzeitigen Lieblingsthema der Mehrheitsgruppe wollte sich Vietz auch nicht entziehen, sondern nutzte die Gelegenheit zur Klarstellung. Weder fordert die CDU ein Erlebnisbad ("Da kann die SPD auch fordern, dass der Papst katholisch bleibt"), noch gäbe es bei einem wirtschaftlich betriebenen Kombibad automatisch Einbußen bei Schulschwimmen, Breitensport oder dem Preisgefüge. "Wenn die Gruppe weder sich noch der OB erfolgreiche Verhandlungen z.B. mit den eigenen Stadtwerken zutraut, warum soll Hameln darunter leiden?".
Michael Vietz rief die Kandidaten auf, gerade auch in diesen für die CDU komplizierten Zeiten engagiert um jede Stimme zu kämpfen. "Auch wenn wir die eine oder andere Falte haben mögen oder man unsere Meinung nicht teilt, letzten Ende ist die CDU dennoch die schönste Braut auf dem Markt." Nicht Einzelthemen, Einzelmeinungen oder schwerer verdauliche Entscheidungen sollten entscheiden, sondern wem man aufgrund seiner Prinzipien und Werte unterm Strich grundsätzlich die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen zutraut.
Wahlprogramm "Hameln besser machen"